Seit einigen Monaten sind die Gisela-Schulen Passau-Niedernburg eine von 36 UNESCO-Projektschulen in Bayern. Dies ist einerseits eine hohe Auszeichnung, denn weltweit gibt es nur etwa 12000 solcher Schulen. Andererseits ist damit aber auch die Verpflichtung verbunden, die Werte der UNESCO im Schulalltag zu verankern und umzusetzen. Dies geschieht bereits in einer Vielzahl von Projekten, die fester Bestandteil des Niedernburger Schullebens sind: so zum Beispiel im Schülerinnenparlament, dem Engagement als Klimaschule oder auch der digitalen Bildung der Schülerinnen. Daneben wird es in Zukunft aber auch jedes Jahr einen UNESCO-Projekttag geben, der der Umsetzung der Werte dieser internationalen Organisation dient.
Um den ersten dieser Tage vorzubereiten, der unter dem Motto „Hände reichen, Brücken bauen“ stehen wird, nutzte das Kollegium der Gisela-Schulen Passau Niedernburg den unterrichtsfreien Buß- und Bettag. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Dr. Markus Eberhardt, der daran erinnerte, dass in
Niedernburg wohl der weltweit einmalige Fall vorliegt, dass eine Schule sogar auf einem UNESCO-Welterbe erbaut wurde, erläuterten die Schulkoordinatorinnen Carolin Brandl und Julia Grimbs die Säulen, auf denen eine UNESCO-Projektschule ruht: Dazu gehören die Demokratie- und Menschenrechtsbildung, das interkulturelle und inklusive Lernen genauso wie die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Im Anschluss stellte die Landeskoordinatorin für UNESCO-Projektschulen in Bayern, Frau Steffi Schielein, das Netzwerk vor, mit dem die UNESCO die Schulen unterstützt.
Nach dieser theoretischen Einführung erarbeiteten die Lehrkräfte der Gisela-Schulen in Kleingruppen Projekt-Vorschläge für alle Klassen. Dabei waren der kreativen Ideenfindung kaum Grenzen gesetzt: die Beschäftigung mit Gebärdensprache oder dem immateriellen Kulturerbe Falknerei, die Vorbereitung einer Klassenfahrt in die Normandie oder auch das Verfassen von Texten für einen Poetry Slam – all das wartet nun darauf, mit den Schülerinnen umgesetzt zu werden.
Die abschließende Feedback-Runde nutzte Schulleiter Dr. Eberhardt, um sich bei Frau Schielein zu bedanken. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit überreichte er der Vertreterin der UNESCO eine Flasche Passauer Wein.
Bevor sich die Beschäftigten der Gisela-Schulen abschließend noch zur Personalversammlung trafen, gab es noch eine unvorhergesehene Pause: Ein Feueralarm ließ alle Anwesenden aufschrecken. Sehr schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte und der letzte Programmpunkt des Tages konnte seinen Lauf nehmen.
Gabriele Maier