Politische Bildung

„Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt“

Gisela-Schulen Niedernburg am 09.05.2025

20250508 102205 Foto: Sylvia Breuherr

Foto-Ausstellung „Warschau 1939“ an den Gisela-Schulen

In Erin­ne­rung an das Ende des Zwei­ten Welt­kriegs vor 80 Jah­ren wur­de am 08. Mai die Foto-Aus­stel­lung War­schau 1939“ in der Nie­dern­burg­GA­LE­RIE der Gise­la-Schu­len eröff­net – initi­iert und orga­ni­siert von den Lehr­kräf­ten Caro­lin Brandl und Flo­ri­an Lech­ner. Kura­tor Dr. Ste­fan Ram­mer stell­te dafür ein­drück­li­che Bil­der eines unbe­kann­ten Foto­gra­fen zur Verfügung.

Die Fotos zei­gen jüdi­sche Men­schen 1939 in der zer­stör­ten Stadt War­schau, kurz nach­dem dort die deut­sche Wehr­macht ein­mar­schiert war. Zur Eröff­nung der Aus­stel­lung erfuh­ren die Schü­le­rin­nen der zehn­ten Klas­se die Geschich­te dahin­ter: Vor rund 20 Jah­ren stie­ßen Ram­mer und der Pas­sau­er Foto­graf Micha­el Geins auf dem Dach­bo­den eines alten Foto­ate­liers zufäl­lig auf die Bil­der – ein ein­zig­ar­ti­ger Fund. 25 von den ins­ge­samt 300 Fotos stell­te er in den 90er Jah­ren in der Gedenk­stät­te Yad Vas­hem in Jeru­sa­lem aus. Die Bil­der sind ein Lebens­zeug­nis der Gesell­schaft“, so Ram­mer. Sie zei­gen den Kriegs­all­tag der Men­schen, sol­len aber kei­ne Bil­der des Schre­ckens, son­dern Bil­der von Men­schen mit ihren Gefüh­len sein, Bil­der aus dem Vor­hof der Höl­le.“ Als sol­che beein­druck­ten sie auch den Publi­zis­ten Michel Fried­man, Sohn einer jüdi­schen Fami­lie, die von Oskar Schind­ler geret­tet wurde.

So ent­stan­den ein Buch und eine wei­te­re Aus­stel­lung, die bis 1999 in über 60 Städ­ten in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz zu sehen war. Heu­te befin­den sich die Ori­gi­nal­fo­tos im Stadt­mu­se­um von War­schau. Kopien sind in Yad Vas­hem sowie im Holo­caust­mu­se­um in Washing­ton aus­ge­stellt. Außer­dem gab es bis 2002 Aus­stel­lun­gen mit wei­te­ren Kopien – und 2025 erneut im Spec­trum Kir­che“. Ziel ist es laut Ram­mer, dass Men­schen eine Geschich­te bekom­men, die nicht endet“ und Geschich­ten erzählt wer­den, die erzählt wer­den müs­sen“ – gera­de in der heu­ti­gen Zeit, die von Krie­gen in vie­len Teil der Welt geprägt ist. 

Den Schü­le­rin­nen gin­gen die­se Erzäh­lun­gen sehr nahe. Es sei ein komi­sches Gefühl, Bil­der von Men­schen zu sehen, die, anders als wir heu­te, nicht wuss­ten, was ihnen bevor­stand.“ Dies führ­te sie schließ­lich zu dem Fazit: Wir müs­sen ver­hin­dern, dass das wie­der pas­siert.“ Ein Fazit, das auch gut zu einem jüdi­schen Sprich­wort passt: Wer ein Men­schen­le­ben ret­tet, ret­tet die gan­ze Welt“. 

Wolf­gang Neumeier

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