Was macht eine gute Gemeinschaft aus? Wie reagiere ich in einer Gefahrensituation richtig? Welche Arten von Gewalt gibt es? Welche Folgen hat mein Handeln in der Gesellschaft? Mit diesen Fragen setzten sich die Siebtklässlerinnen gemeinsam mit unserer Schulpsychologin Sophie Lorenz und der jeweils betreuenden Klassenleitung auseinander.
In Diskussionsrunden und Rollenspielen näherten sich die Schülerinnen dem Thema Gewalt. Bei der „Gewaltleiter“ ordneten die Heranwachsenden konkrete Fälle einer Skala von 0 bis 100 zu und stellten fest, dass die Einschätzungen ihrer Mitschülerinnen recht unterschiedlich ausfielen. Entscheidend ist letztendlich, die beschriebenen Sachverhalte aus Sicht des Opfers zu betrachten, denn nur dieses entscheidet, ob und in welcher Stufe Gewalt vorliegt.
Nicht nur die Prävention von Gewalt, Konflikten oder Mobbing stand im Vordergrund des Projekttages, auch sollten das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und der Gemeinschaftsgeist innerhalb der Klasse gestärkt werden. In einer intakten Gemeinschaft, in der sich jeder Einzelne aufgehoben und verstanden fühlt, entstehen seltener Konflikte, die in Gewalt ausarten.
Einer weiteren Frage, der sich die Klassen stellten, war: Wie kann ich als Außenstehender in einer Krisensituation helfen, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen? Ein Ziel war es, als Gemeinschaft Lösungen zu finden und zivilcouragiertes Verhalten anzubahnen. In Gesprächen analysierten und erarbeiteten die Schülerinnen sinnvolle Reaktionsmöglichkeiten aus der Sicht des Opfers sowie aus der Sicht außenstehender Beobachter.
Im Anschluss an jedes Rollenspiel wurde mit den Schülerinnen über ihre Erfahrungen im Spiel gesprochen. Am Ende der Präventionseinheit wurden Leitsätze formuliert, die eine Hilfestellung im Umgang in der Klassengemeinschaft sind. Auch außerhalb der Schule können die Schülerinnen auf erlernte Verhaltensstrategien zurückreifen und angemessen reagieren.
Die Mädchen beteiligten sich offen und kommunikativ an Gesprächen. Sie lernten kritisch und selbstreflexiv mit schwierigen Themenbereichen umzugehen. Insgesamt erfuhr das Projekt „Pack ma’s“ in den Klassen großen Anklang.
Julia Bartosch