
Marie-Luise Schrank geht nach 50 Dienstjahren in Niedernburg in den Ruhestand
Am 30. April 2025 endet eine außergewöhnliche Ära an den Gisela-Schulen Passau-Niedernburg: Mit dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden wir uns von einer Persönlichkeit, die über fünf Jahrzehnte hinweg das Gesicht und das Herz unserer Schule geprägt hat: Frau Marie-Luise Schrank.
Seit dem 1. August 1974 war Frau Schrank unermüdlich für unsere Schule tätig – zunächst als Hausgehilfin, später als Hauswirtschafterin. Mit der erfolgreich abgelegten Meisterprüfung im Fach Hauswirtschaft im Jahr 1983 übernahm sie die Leitung der Gebäudebewirtschaftung in Niedernburg und wurde in dieser Rolle zu einer Institution. Ihr täglicher Einsatz, ihr Pflichtbewusstsein und ihre tiefe Verbundenheit zu „ihrer zweiten Heimat“ zeichnen sie aus.
Gelebte Identifikation
Was Frau Schrank so besonders macht, ist nicht allein ihre beeindruckende Berufslaufbahn, sondern vor allem ihr unerschütterliches Engagement. Sie war oft die Erste im Haus, wenn viele noch schliefen – und die Letzte, die abends die Lichter löschte und das Schulgebäude abschloss. Ob unter der Woche oder am Wochenende: Bei Hochzeiten, Gottesdiensten oder Schulveranstaltungen war auf Frau Schrank immer Verlass. Ihre schlichte, aber umso bedeutendere Antwort auf jeden Dank war stets: „Das ist eben Niedernburg.“ Ein Satz, der nicht nur ihre tiefe Identifikation mit unserer Schule zum Ausdruck bringt, sondern auch ihre Haltung: anpackend, bescheiden, mit dem Herzen dabei.
Verlässliche Konstante
In ihrer über 50-jährigen Tätigkeit hat Frau Schrank nicht nur Generationen von Schülerinnen begleitet, sondern auch tiefgreifende Veränderungen miterlebt – und mitgetragen. Den Trägerwechsel von der Congregatio Jesu zur Diözese Passau im Jahr 1995 hat sie mit großer Loyalität und Umsicht begleitet. Und auch in Zeiten der Krise war auf sie Verlass: So etwa beim Jahrhunderthochwasser 2013, das unsere Schule stark in Mitleidenschaft zog. Frau Schrank blieb immer ruhig, tatkräftig und präsent – eine Stütze im wörtlichsten Sinne.
Vorbild für Generationen
Für unzählige Schülerinnen und Schüler war sie in all den Jahren weit mehr als „die Frau von der Hauswirtschaft“. Sie war eine vertraute, freundliche und oft aufmunternde Stimme am Morgen – ihr Lächeln ansteckend, ihre Worte ermutigend. Die Schülersprecherinnen dankten ihr beim Festakt besonders für diese Menschlichkeit. Und wer wird sich später nicht an den legendären Kaba oder die Schulmilch im Pfortengang erinnern?
Auch die Mitarbeitervertretung (MAV) und ihre unmittelbaren Kolleginnen und Kollegen vom Hauspersonal und die beiden Hausmeister betonten das stets respektvolle und von gegenseitiger Hilfsbereitschaft geprägte Verhältnis. Ob es darum ging, kurzfristig Tische, Tafeln oder mobile Pinnwände zu organisieren oder wenn einfach nur die Kaffeetassen im Lehrerzimmer wieder glänzen mussten – Frau Schrank war da. Still, aber wirkungsvoll. Verlässlich, aber nie aufdringlich.
„Lebende Legende“
Schulleiter Dr. Markus Eberhardt versuchte es beim Festakt auf den Punkt zu bringen, als er Frau Schrank als „lebende Legende“ bezeichnete. Sie steht für Kontinuität, für Treue zum Arbeitgeber und für gelebte Gemeinschaft. Ihre Arbeit, ihr Wesen, ihre Hingabe werden uns fehlen – praktisch, aber vor allem menschlich.
Wir danken Frau Marie-Luise Schrank von Herzen für alles, was sie über ein halbes Jahrhundert für die Gisela-Schulen geleistet hat. Wir verneigen uns mit Respekt und großer Dankbarkeit vor einer Frau, die Niedernburg gelebt hat wie kaum eine andere. Für den neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihr von Herzen alles Gute, viel Glück, Gesundheit und Gottes reichen Segen.
Dr. Markus Eberhardt