Deshalb nahmen die Lehrkräfte der Fachschaft Wirtschaft-Recht gerne ein Angebot der Universität Passau in Anspruch, das Professoren der Hochschule mit den Gymnasiastinnen zusammenbringt. Nach einigen Vorgesprächen war es soweit: Herr Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff nahm sich für eine Schulstunde Zeit, um mit den Schülerinnen des Wirtschaftskurses über das Thema „Inflation und Arbeitsmarkt“ zu sprechen. Er wählte dabei einen sehr interessanten und für die Schülerinnen sehr motivierenden Einstieg: Er zeigte eine Karikatur zum Thema „Lohn-Preis-Spirale“ und bat die Schülerinnen darum, sie zu interpretieren. Aber nicht mit Papier und Bleistift! Die Schülerinnen öffneten hierzu eine KI-Anwendung auf dem Smartphone und tippten ihre Gedanken in das Gerät. Anschließend besprach Herr Graf Lambsdorff ausgewählte Lösungen, bevor jede Schülerin ein von der KI erstelltes Feedback erhielt. Er zeigte auf diese Weise, wie die neue Technologie auf beeindruckende Art Individualisierung im Unterricht ermöglichen kann. Anschließend machte der Hochschullehrer und Wirtschaftsforscher die Bald-Abiturientinnen mit einer ungewohnten Darstellungsweise vertraut (siehe Foto). Er besprach ein Preis-Kaleidoskop, das vom Statistischen Bundesamt erstellt wurde. Durch diese Abbildung kann auf einen Blick gesehen werden, in welchem Ausmaß sich bestimmte Produktgruppen des statistischen Warenkorbes preislich verändert haben. Dadurch erfährt der Betrachter schnell Details bzgl. der Inflations-Ursachen. Den Abschluss der sehr abwechslungsreichen Unterrichtsstunde bildeten Ausführungen zu Möglichkeiten, die Lohn-Preisspirale zu durchbrechen. Herr Graf Lambsdorff besprach hierbei verschiedene Wirkungsketten und kam zu dem Schluss, dass der unheilvollen „Aufschaukelung“ von Löhnen und Preisen nur durch eine kontrollierte Herbeiführung einer Depression Einhalt geboten werden kann. Der Ausblick in die Zukunft hat sich für die Q12-Schülerinnen somit gelohnt. Sie bekamen zum WR-Unterricht ergänzende Einblicke und lernten neue Einsatz-Möglichkeiten der KI kennen. Herrn Prof. Dr. Graf Lambsdorff sei dafür noch einmal herzlich gedankt!
Wolfgang Lang