„Hände reichen/Brücken bauen“ – Dieses Motto trägt die neue Kunstausstellung in der NiedernburgGALERIE. Seit Donnerstag, 12.12.2024, können Schülerinnen und Lehrkräfte dort Kunstwerke von Mädchen bestaunen, die von der fünften bis zur zwölften Klasse des Gymnasiums und der Realschule Bilder für diese Ausstellung produziert haben. Schulleiter Dr. Markus Eberhardt gratulierte allen Künstlerinnen zu ihrem gelungenen Ergebnis und dankte den Kunstlehrern Britta Böhmisch-Massoth, Verena Schönhofer und Florian Lechner für die Organisation.
Im Rahmen der Eröffnung erklärte Kunstlehrer Florian Lechner die Hintergründe der neuen Ausstellung. Das Thema stellt einen Bezug zum UNESCO-Projekttag dar. Dieser findet 2025 unter dem gleichen Motto an den Niedernburg-Schulen statt, die erst vor kurzem in die Gemeinschaft der UNESCO-Projektschulen aufgenommen wurden. Die neuen Bilder in der Galerie sollen darüber hinaus ein Zeichen gegen politische Missstände und Rassismus setzen. Die Niedernburg-Schulen gehören schließlich auch zum Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. All diese Werte prägen die Kunstwerke der Schülerinnen. In Viola Wittmanns Zeichnung umfassen verschiedenfarbige Hände ein Herz in der Mitte. Diese Verbundenheit im Herzen soll ein „Zeichen gegen den Rassimus“ setzen. Dass manche Brücken auch einstürzen können, hat Nina Hieckmann in ihrem Bild berücksichtigt. Eine fallende Person wird von der Hand Gottes aufgefangen. Sie möchte mit ihrem Kunstwerk „Klippe aus Gefühlen“ vor allem Mut machen, „auf Gott zu vertrauen und auch den Glauben an sich selbst zu behalten“. Religion kann Brücken bauen und den Menschen durch schwierige Zeiten hindurch helfen. Carolina Högen übt mit ihrem Kunstwerk Gesellschaftskritik. Armut und Reichtum stehen sich gegenüber und sind in der Pflicht ein Miteinander herzustellen: „Beide müssen sich dabei helfen, eine Brücke füreinander zu bauen und zueinander zu finden.“ Ihr Ziel ist es, dadurch auch das Bewusstsein der Betrachter für die mitunter ungerechten Verhältnisse in der Gesellschaft zu wecken.
In den zahlreichen Kunstwerken, die sich von Zeichnungen über Druckgrafiken, bis hin zu Collagen und Fotos erstrecken, wechseln sich viele weitere abstrakte Darstellungen mit realistischen Bildern ab. Diese laden Schülerinnen und Lehrkräfte zum Nachdenken darüber ein, wie auf verschiedene Weisen Brücken gebaut und Hände gereicht werden können. Nicht nur im Sinne der UNESCO-Schule Niedernburg, einer „Schule ohne Rassismus“, sondern v.a. zum Wohl einer Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Religion oder Herkunft akzeptiert sein sollen.
Wolfgang Neumeier