In einem festlichen Rahmen feierten die Gisela-Schulen Niedernburg ihren traditionellen Weihnachtsgottesdienst im Dom, an dessen Ende die Schülerinnen und Lehrkräfte als allererste den beleuchteten Christbaum bestaunen durften. Konzelebrant von Bischof Stefan Oster war der Niedernburger Schulpfarrer Markus Kirchmeyer.
In seiner Begrüßung drückte Bischof Stefan Oster seine Freude darüber aus, jedes Jahr diesen besonderen Gottesdienst mit der Schulfamilie der Gisela-Schulen feiern zu können. Er bedankte sich außerdem bei der großen Schar von Mädchen, die zur musikalischen Gestaltung beitrugen, und bei den Leserinnen der Texte.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Oster das Thema der Vergebung. Jeder Mensch sei einzigartig und habe von Gott besondere Gaben und Talente mitbekommen. Daneben gebe es aber auch Eigenschaften, die einen Menschen in keinem so guten Licht erscheinen lassen: Eifersucht, Neid, schlecht über andere reden … Wenn man selbst so etwas erlebt – dass z.B. in der Klasse schlecht über einen geredet wird – führte der Bischof weiter aus, weiß man oft nicht, wie man darauf reagieren soll. Genauso gemein sein? Ebenfalls schlecht über den anderen reden? Oster betonte, dass so ein Verhalten nicht zu unserem Glauben gehöre, denn Gott schenkt uns vergebende Liebe. Es falle uns oft nicht leicht, aber jemandem Vergebung zu schenken und auch Vergebung zu erhalten, „macht uns neu im Herzen“. Der Bischof erinnerte die Mädchen daran, dass man diese Vergebung in der katholischen Kirche mit der Beichte erhalten könne. Aber auch den nicht-katholischen Schülerinnen empfahl er, wenn sie etwas auf dem Herzen haben, sich eine vertraute Person zu suchen, mit der man belastende Dinge besprechen könne. Abschließend wünschte Bischof Oster der Niedernburger Schulfamilie, dass alle ihre Mitglieder „an Weihnachten Vergebung erfahren und Vergebung schenken“ können.
In einer kurzen Meditation erinnerten Ella Wagenpfeil und Antonia Gnan nach der Kommunion ihre Mitschülerinnen noch daran, dass es wichtig sei, viel mehr auf Kleinigkeiten zu achten: auf ein freundliches Lächeln der Banknachbarin, ein kleines, aber liebevoll ausgesuchtes Geschenk, die selbstgemachten Plätzchen oder eben auch das Christuskind in der Krippe. Von der Orgel begleitet verliehen die Chorklassen, der Mittelstufenchor, die Stimmbildungsgruppen und einige Lehrer dem Gottesdienst einen besonders festlichen und weihnachtlichen Charakter. Berührender Abschluss waren – wie jedes Jahr – Weihnachtsgrüße aus aller Welt: In mehr als 20 Sprachen trugen Schülerinnen gute Wünsche aus ihrem jeweiligen Heimatland vor, darunter Russland, Schweden, Finnland, Bulgarien, Polen, China und die Ukraine.
Gabriele Maier