Am 26. November 2024 verwandelte sich die Aula des Gisela-Gymnasiums in eine Bühne voller Fantasie. Denn auch heuer gestaltete die Q12 den sogenannten „Literarischen Nachmittag“. Die Aufgabe der Schülerinnen besteht darin, literarische Werke auf ein bestimmtes Thema hin zu untersuchen und die Ergebnisse kreativ zu gestalten und auf der Bühne zu präsentieren. Heuer drehte sich alles um das Thema „Nacht“. Die Begrüßung übernahmen die Schülerinnen Ella Wagenpfeil und Maxima Binder, die einige einführende Worte an die Anwesenden richtete. Die Organisation lag in den Händen der Deutschlehrerinnen Frau Maier und Frau Bauer, die gemeinsam mit der Q12 ein abwechslungsreiches Programm gestalteten.
Die Darbietungen der Arbeitsgruppen zeigten beeindruckend, wie kreativ und vielseitig literarische Werke inszeniert werden können. Dürrenmatts „Die Physiker“ wurde durch Schwarz-Weiß-Filmsequenzen und eine Bühnenperformance lebendig, während Edgar Allan Poes „Der Rabe“ mit einer gelungenen Mischung aus Vortrag und Filmszenen begeisterte: „Und immer wieder spricht der Rabe: ‘Nimmermehr!’“. Düster und träumerisch zugleich war die Inszenierung von E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“, die mit Tanz und Videosequenzen Nathanaels Ängste einfühlsam darstellte. Mit emotionaler Leichtigkeit widmete sich eine andere Gruppe Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ – Bilder und Dialoge zu Themen wie Einsamkeit, Freundschaft und Abschied berührten das Publikum. Überraschend kreativ interpretierte eine weitere Gruppe Gottfried Kellers „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ und schuf mit einem fiktiven Interview, in dem die Figuren ihren Tod nur vorgetäuscht hatten, ein alternatives Ende. Auch eine moderne Annäherung an Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, die mit einem einführenden Erklärvideo und einer durchdachten Bühnendarbietung begeisterte, durfte bei der Veranstaltung natürlich nicht fehlen.
Die Vielfalt und Leidenschaft der Darbietungen machten den Literarischen Nachmittag zu einem inspirierenden Erlebnis, das mit viel Applaus belohnt wurde. Ein großer Dank gilt den beteiligten Schülerinnen und ihren Kursleiterinnen, die damit auch dieses Jahr gezeigt haben, dass Schule mehr ist, als nur bloßes Auswendiglernen.
Eva Jablonski