In einem feierlichen Festakt bekamen die ersten 13 Schülerinnen des Gisela-Gymnasiums Passau-Niedernburg, die eine fundierte Ausbildung in unternehmerischem Denken und Handeln absolviert haben, ihre Zertifikate überreicht. Im Rahmen dieser Ausbildung, die in hohem Maß vom Unternehmergymnasium Bayern in Pfarrkirchen unterstützt wurde, konnten die Oberstufenschülerinnen ca. 1,5 Jahre lang seit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen dem Pfarrkirchener Gymnasium und dem Gisela-Gymnasium, erste unternehmerische Erfahrungen sammeln und durch Patenschaften mit regionalen Unternehmen wertvolle Einblicke in die reale Berufswelt gewinnen. Umgesetzt haben die jungen Frauen das Gelernte in ihrer Schülerfirma „G Fourteen“, mit der sie das Projekt Schulkleidung in Niedernburg erfolgreich angestoßen hatten.
Nach einem stimmungsvollen musikalischen Auftakt durch Luisa Eberhardt (G6a) an der Violine, die von Musiklehrerin Mihaela Paulus begleitet wurde und die im Verlauf des Abends ein weiteres Mal mit ihrem Können begeisterte, begrüßte StD Dr. Markus Eberhardt die Gäste. Neben Vertretern aus Stadt und Landkreis, Unternehmern aus der Region und einem Teil des Teams aus Pfarrkirchen freute er sich auch über den Besuch von Frau Anna-Maria Ramelsberger, der Vorsitzenden des Fördervereins der Gisela-Schulen, von Frau Margarete Klaiber, der Vorsitzenden des Elternbeirats der Gisela-Realschule, und von Herrn Wolfgang Reiter, der die Idee zur Kooperation mit Pfarrkirchen während seiner Zeit als Oberstufenkoordinator auf den Weg gebracht hatte. Seinen Dank sprach er auch Fachlehrerin Christa Unholzer aus, die zusammen mit der Klasse R7b für das leibliche Wohl der Gäste nach dem Festakt sorgte. Bevor Dr. Eberhardt die Bühne für Moderatorin Viktoria Schaal (Q12) frei machte, erinnerte er daran, dass die Motivation einer kirchlichen Schule, an einem derartigen Projekt teilzunehmen, auch daher rührt, dass unternehmerisches Denken auch immer ethische Grundsätze braucht, die in Niedernburg zu einem der Grund-Pfeiler der Bildung gehören.
Moderatorin Viktoria Schaal, selbst Mitglied der Schülerfirma „G14“, bat im Folgenden in charmanter Weise die Ehrengäste um ihre Grußworte. So erinnerte Armin Dickl, 3.Bürgermeister der Stadt Passau, an die Geschichte der Dreiflüssestadt, in der Handel und Unternehmertum schon seit den glorreichen Zeiten des Goldenen Steigs eine große Rolle spielen. Er beglückwünschte die jungen Damen zu ihrem Erfolg, mit dem sie einen wichtigen Pluspunkt fürs Leben gesammelt hätten. Landrat Raimund Kneidinger, Vertreter der Niedernburger Schülerinnen aus dem Landkreis und selbst Vater von zwei Niedernburgerinnen, sprach im Anschluss gar von einem historischen Moment: Mit dem Gisela-Gymnasium Niedernburg gebe es nun die erste Kooperationsschule des Unternehmergymnasiums Pfarrkirchen im Landkreis Passau. Als Vertreterin des Schulträgers, der Diözese Passau, hob Schulamtsdirektorin i.K. Anja Wagner-Hölzl die besondere Bedeutung der Ausbildung hervor: Damit werde den jungen Frauen notwendiges Handwerkszeug vermittelt, mit dem sie grundlegende unternehmerische Kompetenzen unter Beachtung von christlichen Werten erwerben könnten. In ihrem Grußwort schlugen die Vertreter des Unternehmergymnasiums Bayern, Schulleiter OStD Andreas Rohbogner und Projektleiter StR Markus Reiter, einen Bogen von weltbekannten Marken wie Coca Cola zur „Marke“ Unternehmergymnasium Bayern. Auch wenn dieses noch nicht die Berühmtheit von Coca Cola erreicht habe, sei man stolz auf das in den vergangenen 18 Jahren entstandene Netzwerk mit über 60 Unternehmern aus dem Rottal und über 50 bayerischen Gymnasien, die von den Ideen der Pfarrkirchner profitieren.
Eine ganz besondere Ehre wurde den Niedernburger Unternehmerinnen mit dem Besuch von Herrn Wolfram Hatz, Unternehmer aus Ruhstorf und Präsident der vbw, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, zuteil. In seinem Festvortrag „Wirtschaft im Wandel“ thematisierte er eine Vielzahl der Herausforderungen, denen sich die bayerischen Unternehmer stellen müssen. Dabei nannte er die Dekarbonisierung, die Digitalisierung und die Demographie, die 3 D, als maßgebliche Punkte und forderte neue Ideen, um die anstehenden Probleme lösen zu können. Dies sei aber nur möglich, wenn die bestehende hohe bürokratische Belastung abgebaut und die gesellschaftliche Abwehrhaltung gegenüber Unternehmern aufgegeben werde. Unternehmer sollten gesellschaftliche Vorbilder, nicht Feindbilder sein, denn wer unternehmerische Verantwortung trage, indem er Arbeitsplätze schaffe, verdiene den Respekt der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang könne die Bedeutung von Projekten wie der Schüler-Ausbildung durch das Unternehmergymnasium Pfarrkirchen gar nicht hoch genug geschätzt werden. Sie fördern Mut, Eigenständigkeit, Kreativität, Erfindergeist und stellen somit die Basis für die Zukunft unseres Landes und unserer Demokratie dar.
Bevor im Anschluss die Schülerfirma und ihre Mitglieder in den Mittelpunkt rückten, begeisterte Q12-Schülerin und ebenfalls G14-Mitglied Anna-Maria Wagner die Gäste in bekannt virtuoser Weise am Klavier.
Fiona Stürze, 1.Vorsitzende, und Lena Menz, 3.Vorsitzende, stellten im weiteren Verlauf die erfolgreiche Schülerfirma vor und erläuterten dabei souverän alle unternehmerischen Details: so erklärten sie den Namen ihrer Firma, der sich aus G für girls und der Zahl 14 als Summe aus 13 Schülerinnen, die als 1 Team agieren, zusammensetzt, präsentierten ihre Produkte, T‑Shirts, Hoodies, Jacken, Taschen und Tassen, die in einer kleinen Modenschau vor Ort vorgeführt wurden, und gaben Einzelheiten über Hersteller, Marketing, Umsatz und Gewinn bekannt.
Eine wichtige Rolle spielen im Rahmen der unternehmerischen Ausbildung die Paten, die die Schülerinnen vor Ort begleiten und beraten. In ihrem Dank gingen die Mädchen vor allem auf die wertvollen Erfahrungen ein, die sie in diesem Zusammenhang machen durften: Kundengespräche, Team-Besprechungen, Marketing-Strategien und vieles mehr wurden als Highlights dieser Zusammenarbeit genannt, bevor jeder Pate ein kleines Dankeschön erhielt.
Als Paten fungierten:
Jule Krahmer, Immatures; Christian Thurner, 4process; Katharina Spatz, MZGN; Stefanie Grinninger, AOK Passau; Klaus Würzinger, Rechtsanwalt; Verena Ascher, Vero Moda; Alexander Gottinger, Sumida; Thomas Steger, Bischöfliches Jugendamt; Wilhelm Neukirchinger, Steuerberater; Josef Lockinger, Holzhandel Lockinger; Beatrix Gröpel, Niedermayer Reisen; Eva-Maria Kelch, Sabine Bauernfeind, Corinna Schenk-Lindam, Agentur für Arbeit; Martin Lanzerstorfer, Quanthill.
Nach der feierlichen Verleihung der Zertifikate durch Schulleiter Markus Eberhardt an Bettina Bajsz, Emily Bartosch, Maxima Binder, Emiliy Fischer, Lea Grasmeier, Lena Menz, Lilly Pilsl, Viktoria Schaal, Lena-Marie Steinsberger, Fiona Stürze, Anna-Maria Wagner, Lea Wagner und Lea-Sophie Winklbauer bedankten sich die Schülerinnen noch ganz besonders bei Herrn StD i.K. Wolfgang Lang, der das Projekt in Niedernburg hauptverantwortlich geleitet hatte.
Mit dem Strauß-Walzer „An der schönen blauen Donau“, setzte Anna-Maria Wagner am Flügel einen beschwingten Schlusspunkt unter einen festlichen Abend zu Ehren von 13 erfolgreichen Schülerinnen.
Gabi Maier